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Historie des Instituts für Pathologie

1909


1923


1925



1934

1936




1943 – 1945



1945



1947



1953



1959

1963




1967

1972


1973






1975





1998




2001

2003

2022


2024

Einweihung der Städtischen Krankenanstalten. Dabei wird auch ein Leichenhaus zur Aufbahrung und für fallweise Obduktionen eröffnet. Ein eigenes Institut für Pathologie ist auf Beschluss der Stadt Essen zu diesem Zeitpunkt nicht vorgesehen

In das Obergeschoß des Leichenhauses zieht der „Gelsenkirchener Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten im Ruhrkohlegebiet“ ein und wird als „Bakteriologisches Institut“ der Verwaltung des Klinikums unterstellt.

Prof. Dr. Arthur Wilke wird erster Direktor des Instituts für Pathologie; durch den Einzug des „Bakteriologischen Instituts“ sind die räumlichen Möglichkeiten, da nur das Erdgeschoß zur Verfügung steht, sehr beschränkt. Die Hauptaufgabe des Instituts besteht in der Durchführung von Obduktionen, die histomorphologische Beurteilung von Biopsien und Operationspräparaten ist gering.

Prof. Wilke wird zusätzlich Ärztlicher Direktor der Städtischen Krankenanstalten

Übersiedlung des Bakteriologischen Instituts in das neuerrichtete sog. Robert-Koch-Haus an der Hufelandstraße. Damit werden die Möglichkeiten des Instituts für Pathologie grundsätzlich verbessert, bleiben in dem relativ kleinen Gebäude aber überschaubar. Die Anzahl an Biopsien und Operationspräparaten übersteigt jährlich nie die Zahl von 1.500. Prof. Wilke baut auch eine größere Präparatesammlung aus Obduktionen auf, die allerdings im Krieg vollständig verloren gehen wird.

Das Institut wird mehrfach bei Bombenangriffen auf Essen schwer getroffen und ist ab Dezember 1944 nicht mehr benutzbar. Nach Beginn der Bombenangriffe auf Essen 1942 ist die Hauptaufgabe der Pathologie die Identifizierung von Bombenopfern, was ab Ende 1944 provisorisch in Kellerräumen anderer, weniger betroffener Klinikgebäude stattfindet.

Nach Kriegsende ist die Pathologie im sog. Quarantänepavillon, der kaum Schäden aufweist, untergebracht. Die Hauptaufgabe der Pathologie besteht weiterhin in der Durchführung von Obduktionen, jetzt aber auch in Form von Außensektionen in anderen Essener Krankenhäusern wie der Ruhrlandklinik in Heidhausen.

Prof. Wilke geht in Rente; sein Nachfolger als Direktor des Instituts wird Prof. Dr. Walter Müller, der auch die Position des Ärztlichen Direktors der Städtischen Krankenanstalten übernimmt. Unter Prof. Müller beginnen immer noch in den Räumen des ehemaligen Quarantänepavillons erste Forschungstätigkeiten des Instituts.

Auf den Grundmauern des ehemaligen Leichenhauses wird ein neuer Pathologiebau errichtet, in dem nunmehr zeitgemäße Diagnostik in wachsendem Umfang, aber auch Forschung und Lehre im Rahmen der Ausbildung von MTAs, mit Prof. Müller als Leiter der MTA-Schule, möglich ist.

Empfehlung des Wissenschaftsrates die Städtischen Krankenanstalten Essen in eine Medizinische Akademie zu überführen.

Die Städtischen Krankenanstalten werden zum Universitätsklinikum; anfänglich ist die Fakultät als 2. Medizinische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zugeordnet. Prof. Müller, der ohne Zweifel die treibende Kraft zur Empfehlung des Wissenschaftsrates und auch der nachfolgenden Planungen für das Universitätsklinikum war, gibt den Posten des Ärztlichen Direktors auf und wird Gründungsdekan und erster Ordinarius am Lehrstuhl für Pathologie.

Das Universitätsklinikum wird Bestandteil der neu gegründeten Ruhr-Universität in Bochum.

Essen bekommt eine eigene Gesamthochschule-Universität und das Universitätsklinikum wird logischerweise nunmehr Bestandteil dieser im Zuge der Einrichtung einer Reihe von Universitäten im Ruhrgebiet neu geschaffenen Institution.

Das Institut für Pathologie erhält einen modernen Neubau mit dessen Planung 1966 begonnen worden war. Das Institutsgebäude, welches in unmittelbarer Nähe des Vorgängergebäudes errichtet wird, bietet für die damalige Zeit hervorragende Möglichkeiten für Forschung und Lehre, aber auch die Aufgaben in der Krankenversorgung nehmen weiter stetig zu. Am Institut wird auch im selben Jahr ein eigenständiges Institut für Neuropathologie eingerichtet; als erste Ordinaria wird Fr. Prof. Liselotte Gerhard berufen. Das ehemalige, 1953 eröffnete Gebäude der Pathologie wird generalsaniert und dient dem 1971 neugegründeten Institut für Rechtsmedizin (erster Ordinarius Prof. Gustav Adebahr) ab 1977 als neues Institutsgebäude.

Prof. Lutz-Dietrich Leder wird zweiter Ordinarius und dritter Direktor des Instituts. Er wird aus Kiel nach Essen berufen und hat dementsprechend einen hämatopathologischen Schwerpunkt in Forschung und Krankenversorgung. Prof. Leder ist aber allgemein als hervorragender Diagnostiker und Forscher anerkannt, der den in Essen seit der Errichtung des ersten Comprehensive Cancer Centers in Deutschland (1967 durch Prof. C. G. Schmidt) bestehenden onkologischen Schwerpunkt bestens mit weiterentwickeln kann. Prof. Leder ist 1979/1980 Dekan der Medizinischen Fakultät.

Prof. Kurt Werner Schmid wird kommissarischer Nachfolger von Prof. Leder; die Rufannahme auf das Ordinariat erfolgt 1999. Unter seiner Leitung erfolgt die Etablierung der Molekularpathologie am Institut, wobei Essen einer der ersten Standorte in Deutschland ist, an dem das Tumorprofiling zur Entscheidungsfindung beim sog. Targeted Therapy (maßgeschneiderte Therapie) von Krebspatienten routinemäßig in der Pathologie eingeführt wird.

Das Essener Universitätsklinikum wird Anstalt des öffentlichen Rechts.

Fusion der Essener Gesamthochschule-Universität und der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg zur Universität Duisburg-Essen

Univ. Prof. K.W. Schmid wird berentet. Die kommissarische Leitung des Instituts übernimmt Univ. Prof. H. A. Baba, der bis dahin stellvertretender Institutsdirektor war.

Am 1. September 2024 übernimmt Frau Prof. S. Hartmann das Direktorat des Instituts für Pathologie. Zuvor war sie leitende Oberärztin am Universitätsklinikum Frankfurt und besetzte dort den Lehrstuhl für translationale Pathologie als W2-Professur. Mit ihrem diagnostischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt Lymphome setzt die Trägerin des Rudolph-Virchow-Preises (2017) einen neuen Akzent in der Essener Pathologie. Als nationales Referenzzentrum für Lymphompathologie kann am Institut die notwendige Referenzbefundung von malignen Lymphomen vor Therapieeinschluss in klinische Studien erfolgen.